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Nebukadnezars Standbild und der Feuerofen.

Dan 3

Einige Zeit nach seinem Traum ließ König Nebukadnezar in der Provinz Babel ein großes Standbild aus Gold bauen. Vielleicht hat er sich durch seinen Traum inspirieren lassen? Aber ob diese Idee auch wirklich so toll war?

Es war richtig groß, das goldene Standbild. Dreißig Meter war es hoch und drei Meter breit. Nebukadnezar hat sich sehr darüber gefreut und sofort alle Fürsten, Präfekten, Statthalter, Ratgeber, Berater, Richter, Magistraten und andere Beamte der Provinzen zur Einweihungsfeier eingeladen, eigentlich hat er es sogar befohlen, dass sie kommen mussten. Natürlich kamen auch alle, es waren ganz schön viele. Mit dabei waren auch Daniels Freunde Schadrach, Meschach und Abed-Nego, die waren ja jetzt Verwalter von der Provinz Babel.

Als alle vor der goldenen Statue standen verkündete ein Herold: „Gleich werden unsere Musiker zu spielen beginnen: Wenn ihr den Klang von Horn, Panflöte, Zither, Lyra, Harfe, Sackpfeife und anderern Musikinstrumenten hört, dann müsst ihr euch zu Boden werfen und das goldene Standbild anbeten. Wer das nicht tut, der wird in einen glühenden Ofen geworfen!“

Wer wollte schon in einen glühenden Ofen geworfen werden? Als die Musik begann warfen sich alle zu Boden und beteten das goldene Standbild an. Wirklich alle?

Einige babylonische Männer gingen zum König und zeigten Daniels Freunde an. Sie sagten: „Der König lebe ewig! Du hast doch den Befehl erlassen, dass alle sich vor der goldenen Statue auf den Boden werfen und sie anbeten müssen, sobald die Musik erklingt. Die Verwalter von Babel, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, beten unsere Götter nicht an und weigern sich auch, sich vor dem goldenen Standbild hinzuwerfen und es anzubeten!“

Voller Wut befahl Nebukadnezar die drei Männer zu holen. Zornig sagte er zu ihnen: „Ihr weigert euch, meinem Befehl zu gehorchen? Und stimmt es, dass ihr meine Götter nicht verehrt? Ihr bekommt jetzt noch eine Chance: Das nächste Mal, wenn die Musik erklingt, dann werft ihr euch gefälligst vor der goldenen Statue auf den Boden und betet sie an! Sonst werde ich euch in den glühenden Ofen werfen lassen! Und wer ist der Gott, der euch vor meiner Strafe retten könnte?“

Schadrach, Meschach und Abed-Nego antworteten ihm: „Wir werden uns vor dir nicht rechtfertigen. Wenn der Gott, den wir verehren, uns retten will, dann wird er es tun, aus deiner Hand und aus dem Feuerofen. Und selbst wenn nicht, dann sollst du, oh König, es mit Sicherheit wissen: Wir werden deine Götter nicht verehren und uns auch nicht vor dem goldenen Standbild niederwerfen und es anbeten!“

 

Da wurde König Nebukadnezar so zornig, dass sich sein Gesicht vor Wut verzerrte und er schrie: „Heizt den Ofen siebenmal so heiß an wie sonst!“ Dann beauftragte er einige der kräftigsten Männer seines Heers Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu fesseln, mit ihrer ganzen Kleidung und Kopfbedeckung und sie in den Ofen zu werfen. Der Ofen war so heiß, dass drei der Soldaten, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego zur Ofentür führten, von herauszüngelnden Flammen getötet wurden. Die drei Freunde aber wurden mitten in die Flammen geworfen. Der König sah dabei zu.

Plötzlich sprang er auf und rief: „Haben wir nicht eben drei Männer gefesselt in den Ofen werfen lassen?“ - „Ja, das haben wir“, antworteten seine Ratgeber. „Ja, aber seht doch, da gehen vier ungefesselte Gestalten im Ofen herum. Und die vierte sieht aus, wie ein göttliches Wesen!“

Nebukadnezar trat vorsichtig an die Tür des Feuerofens und rief: „Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Diener des höchsten Gottes, kommt heraus!“

Die drei Freunde traten aus dem Ofen und wurden sofort von Leuten umringt, alle wollten sie anschauen. Nichts an ihnen war auch nur angesengt. Die Haare, die Kleidung, alles war vollkommen heil, sie rochen nicht einmal nach Rauch!

Da rief Nebukadnezar: „Hört alle her! Gelobt sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos! Er hat seine treuen Diener im Feuerofen beschützt. Er hat ihnen einen Engel geschickt, der auf sie aufgepasst hat! Ja, diese drei haben meinem Befehl nicht gehorcht, sie wären lieber gestorben als ihren Gott zu verraten und unsere zu verehren. Deswegen sage ich euch jetzt: Wer immer auch den Gott dieser drei Männer verspottet, der soll schwer bestraft werden! Denn es gibt keinen anderen Gott, der so retten kann wie dieser!“

Danach setzte der König Schadrach, Meschach und Abed-Nego in der Provinz Babel in hohe Ehrenstellungen ein. Die drei Freunde freuten sich über Gottes Rettung und sagten: „Das müssen wir unbedingt Daniel erzählen!“