Johannes der Täufer und Jesu Taufe
Matthäus 3 (mit Rückblenden zu Lukas 1)
Zacharias und Elisabeth freuten sich so darüber, dass Gott ihnen doch
noch ein Kind geschenkt hatte. Sie liebten ihren Sohn Johannes sehr und
sie waren Gott unendlich dankbar für dieses Geschenk.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Johannes mit viel Freude und Liebe
aufgewachsen ist. Zacharias brachte ihm sicher alles bei, was er über
Gott wusste. Der Engel Gabriel hatte ja zu Zacharias gesagt, dass
Johannes eine ganz besondere Aufgabe hatte: „Johannes wird ein
besonderer Mensch werden, Gott hat eine große Aufgabe für ihn. Schon
vor der Geburt wird er mit dem heiligen Geist erfüllt sein und er wird
keinen Wein oder andere alkoholischen Getränke trinken. Er wird vielen
Menschen helfen, wieder zu Gott zurückzufinden. Wie der Prophet Elia,
so wird er sein und die Ankunft des Herrn wird er verkünden!“
Als Johannes erwachsen wurde zog er seinen Mantel aus Kamelhaar an,
band sich seinen Gürtel um und ging alleine in die Wüste von Judäa.
Dort fing er an von Gott zu erzählen. Er rief: „Kehrt um von euren
falschen Wegen! Das Himmelreich ist ganz nahe!“
Die Menschen wurden neugierig auf diesen Mann im Kamelhaarmantel, der
laut „Kehrt um!“ rief. Auch erzählte man sich, dass er nur Heuschrecken
und wilden Honig aß. Den mussten sie unbedingt sehen!
Und so kamen sie von überall her um ihn zu sehen und zu hören. Was er
sagte berührte die Leute sehr. Sie ließen sich von Johannes im Jordan
taufen, um zu zeigen, dass sie ihr Leben wirklich ändern und wieder neu
auf Gott hören wollten.
Einmal kamen auch Menschen zu ihm, von denen Johannes wusste, dass sie
dachten: „Wir sind Abrahams Kinder. Wir befolgen die Gesetze. Wir sind
so gut, uns kann nichts passieren.“
Johannes rief ihnen zu: „Ihr denkt, ihr seid so toll und euch kann nichts
passieren, weil ihr Abrahams Kinder seid. Ihr irrt euch! Auch ihr müsst
umkehren von euren falschen Wegen!“
Da fragte ihn einer: „Wer bist du, dass du so mit uns sprichst?“ „Ich?“
antwortete Johannes. „Ich sage euch, ihr sollt umkehren und taufe euch
mit Wasser. Aber nach mir kommt einer, der ist so mächtig, dass ich es
nicht einmal wert bin, ihm die Schuhe zu tragen. Der wird euch mit dem
heiligen Geist und mit Feuer taufen!“
Das machte viele, die ihm zuhörten sehr nachdenklich.
Wieder einmal schien die Sonne hell auf den Sand vor Johannes Füßen, als
er auf dem Weg zum Jordan war. „Hm,“ dachte er. „Ich habe so ein
komisches Gefühl heute, so, als ob heute etwas ganz Besonderes
passieren wird.“ Er zuckte mit den Schultern und blickte zu Boden. „Du
wirst es schon wissen, Gott“, betete er. „Sei heute wieder bei mir und
schenk mir die richtigen Worte!“
Als er wieder aufsah, da warteten schon viele Menschen auf ihn am
Jordan. Und wieder sprach er zu ihnen vom Himmelreich und taufte sie im
Fluss. Er freute sich wie jeden Tag, dass es so viele waren. Er stand im
Wasser und die Menschen, die sich taufen lassen wollten, kamen zu ihm.
Einer nach dem anderen.
Er spürte schon, wer vor ihm stand, noch bevor er vom Wasser aufblickte
und ihn anschaute. Da stand Jesus! Mit einem breiten, freundlichen
Lächeln im Gesicht kam er zu Johannes ins Wasser und bat: „Taufe mich!“
Johannes erschrak. „Aber nein“, stotterte er, „das geht doch nicht.
Wenn, dann müsstest du doch mich taufen! Du, du musst doch von nichts
umkehren!“ Jesus sah ihn liebevoll an. „Das ist schon richtig so. Vertrau
mir, taufe mich!“
Da taufte Johannes Jesus und als Jesus wieder aus dem Wasser
auftauchte, tat sich der Himmel auf und Gottes Geist kam wie eine Taube
auf ihn herab. Und eine Stimme sprach aus dem Himmel: „Das ist mein
lieber Sohn, an dem ich mich freue!“
Jesus verabschiedete sich von Johannes und ging fort. Johannes sah ihm
noch lange staunend nach. „Ja“, dachte er. „Heute ist wirklich etwas ganz
Besonderes passiert!“