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Christi Himmelfahrt und Pfingsten.

Himmelfahrt und Pfingsten

nach Apg 1, 1-11 Matthäus 28, 16-20 und Apg 2

 

Miriam und Lea standen an der Tür und warteten ungeduldig. „Kannst du ihn schon sehen?“, fragte Lea. „Nein“, antwortete Miriam. Lea zappelte vor Ungeduld: „Ich freu mich schon so, dass Petrus wieder kommt. Ein ganzes Jahr haben wir ihn nicht gesehen.“ - „Das stimmt, hoffentlich erzählt er uns auch wieder von Jesus.“ - „Das wird er bestimmt“, ist sich Lea sicher. „Da! Ich kann ihn sehen!“

Voller Freude rannten die zwei Mädchen Petrus entgegen und begrüßten ihn stürmisch. Petrus lachte: „Das ist schön euch zwei wieder zu sehen! Lasst euch mal anschauen. Ihr seid ja ganz schön gewachsen.“ - „Erzählst du uns auch wieder von Jesus?“ fragte Lea. Petrus nickte ernst. „Ich freue mich sehr darüber, dass ihr so viel von ihm wissen wollt.“ Dann fing er an zu grinsen, „Und da ich eure Ungeduld kenne, schlage ich euch heute Abend nach dem Essen vor, einverstanden?“

 

Nach dem Essen saßen Petrus und die zwei Mädchen draußen und sahen der Sonne beim Untergehen zu. „Petrus“, fragte Lea, „du hast uns letztes Jahr erzählt, dass Jesus zu seinem Vater in den Himmel gegangen ist und trotzdem ist er auch hier bei uns. Kannst du uns erzählen, wie das war?“

Petrus blickte nachdenklich auf den rot gefärbten Himmel. „Ja, Lea. Nachdem Jesus auferstanden war, haben wir ihn noch ein paar Mal getroffen, einmal sogar zum Frühstücken, da hat er mich auch dreimal gefragt, ob ich ihn lieb habe. Könnt ihr euch noch erinnern?“ Die Mädchen nickten eifrig. „Großartig! Also, Jesus sagte uns, wir sollten in Jerusalem bleiben. Der Vater im Himmel würde uns dann das senden, was er uns versprochen hatte. Johannes hatte mit Wasser getauft und wir würden bald mit dem Heiligen Geist getauft werden. Ganz ehrlich Kinder, ich hab Jesus nicht ganz verstanden und die anderen, glaub ich, auch nicht. Wir fragten ihn oft: „Wirst du jetzt Israel befreien? Wirst du alles gut machen?“ Aber er antwortete immer: „Wann das sein wird, das braucht ihr nicht wissen. Das weiß allein der Vater. Aber er wird euch den Heiligen Geist schicken, der wird euch mutig machen.“ Jesus hatte nämlich einen Auftrag für uns. Als wir uns mit ihm auf einem Berg trafen, erklärte er uns: „Ich habe alle Macht im Himmel und auf der Erde. Darum sollt ihr zu allen Menschen auf der ganzen Welt gehen und ihnen von mir erzählen. Helft ihnen, dass sie auch Jünger werden können, tauft sie und lehrt sie das, was ihr von mir gelernt habt. Und ich verspreche euch: Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Welt.““ Petrus schwieg eine Weile. „Und was passierte dann?“ fragte Miriam. „Ja, dann wurde Jesus vor unseren Augen hinauf in den Himmel gehoben, es sah aus, als würde er schweben. Danach verdeckte ihn eine Wolke und er war weg. Wir konnten es nicht glauben und schauten und schauten. Plötzlich standen zwei weiß gekleidete Männer neben uns. Ich war so konzentriert am Schauen, ich bin sogar ein wenig erschrocken, als ich die zwei Männer neben uns sah. Aber das verratet ihr niemandem, ja?“ Petrus zwinkerte den Mädchen zu. „Die Männer fragten uns, warum wir Jesus da am Himmel suchten. Und sie sagten uns, dass er einmal so wiederkommen wird, wie wir ihn jetzt fortgehen gesehen haben.“ - „Petrus, wie war das? Jetzt ist Jesus ja doch weg. Wie kann er dann bei jedem von uns sein?“ Leas Gesicht war ein großes Fragezeichen. „Tja, Lea. Wir wussten das auch nicht gleich. Wir gingen mal zurück nach Jerusalem. Und da haben wir einfach gewartet, obwohl wir nicht so recht wussten auf was. Ja, Jesus hatte uns den Heiligen Geist versprochen, aber wir konnten uns darunter nicht wirklich was vorstellen. Wir fühlten uns klein und mutlos und wir warteten.

Und dann, an Pfingsten, wo viele Leute in Jerusalem waren und wir wieder mal alle zusammen im Haus waren, da kam plötzlich ein Brausen vom Himmel, wie ein Sturm hat sich das angehört und es brauste einfach in und durch unser Haus. Auf jedem unserer Köpfe erschien etwas, das aussah wie Feuerzungen. Und ganz plötzlich fühlten wir uns nicht mehr klein. Wir fühlten uns stark und mutig und wir gingen hinaus und jeder fing an in einer anderen Sprache zu predigen! Und die vielen verschiedenen Menschen in Jerusalem, die viele verschiedene Sprachen hatten, konnten uns in der eigenen Sprache reden hören.“ „Wie ging denn das? Was war das?“ fragte Miriam. „Das war der Heilige Geist. Der hat uns diese Kraft, diesen Mut und diese Begabungen gegeben. Die meisten Menschen waren erstaunt über dieses Wunder, aber einige haben uns auch verspottet und meinten wir wären betrunken. Und da habe ich zu allen Menschen gesprochen, das war lang und viel. Ich will es für euch zusammenfassen. Ich sagte: „Hey, ihr vielen Leute! Keiner von uns ist betrunken. Es ist doch erst Vormittag. Nein, etwas anderes ist passiert. Die Propheten haben es vorausgesagt. Es wird eine Zeit kommen, da wird Gott seinen Heiligen Geist über alle Menschen ausgießen.“ Dann habe ich ihnen von Jesus erzählt, was er getan hat, dass er gekreuzigt wurde, wieder auferstand und in den Himmel aufgefahren ist. Ich habe ihnen gesagt, dass schon König David das gewusst hat, dass einer kommen wird, der von den Toten auferstehen wird. Ich habe ihnen gesagt, dass Jesus der Retter, der Erlöser ist. Und viele haben mir geglaubt. Sie haben sich taufen lassen und so ist in Jerusalem die erste Gemeinde entstanden. So eine, wie die hier, wo euer Papa einer der Ältesten ist.

Und seitdem weiß ich, dass das möglich ist, dass Jesus bei jedem von uns ist. Der Heilige Geist hilft mir, das zu verstehen. Und weil ich und andere den Auftrag, den Jesus uns gegeben hat, ausführen. Wir gehen zu den Menschen und erzählen von Jesus, wir taufen sie und wir bringen ihnen alles bei, was Jesus uns beigebracht hat, deswegen gibt es jetzt Gemeinden wie eure!“

Miriam blickte nachdenklich vor sich hin. „Das ist nicht alles so leicht zu verstehen, was du da erzählt hast, Petrus. Aber den Auftrag, den habe ich, denke ich verstanden. Das will ich auch tun“, meinte sie. Petrus strich ihr über den Kopf. „Sicher, warum nicht? Jesus braucht jeden und jede, um von ihm weiterzuerzählen. Um den Menschen zu zeigen, wie sehr er sie liebt und, dass er in Beziehung mit ihnen leben will.“ - „Muss ich dafür warten, bis ich erwachsen bin?“, fragte Miriam. „Nein, du kannst jetzt einfach das tun, was du schon kannst. Erzähl von Jesus, sag, warum du so begeistert bist von ihm. Das Taufen kannst du ja den Erwachsenen überlassen.“ Petrus lächelte sie an. „Jesus sind Kinder sehr wichtig, also bist du wichtig und was du für ihn tust ist wichtig.“ Beide Mädchen sahen ihn mit großen Augen an. „Wirklich, Jesus sind Kinder so wichtig?“ - „Und wie, aber diese Geschichte erzähl ich euch nicht mehr heute. Jetzt wird es Zeit zum Schlafen gehen!“

Petrus stand auf, lächelte den beiden noch einmal zu und verschwand im Haus. „Petrus muss uns noch viel mehr erzählen“, meinte Lea. „Auf alle Fälle“, erwiderte Miriam. „Wir wollen den Menschen doch viel über Jesus erzählen können.“