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Achter Blogeintrag. Salat und Kekse.

Da haben wir den Salat!

 

Jetzt haben wir über den Sommer schon geglaubt, dass alles gut ist, nur um jetzt zu sehen, dass dem doch nicht so ist. Nicht ganz unberechtigt, wie ich finde, müssen wir nun alle wieder zu Hause bleiben. Naja, ein paar Ausnahmen gibt es schon, das geht grosso modo schon in Ordnung, obwohl gerade geschlossene Schulen und Kindergärten... nachvollziehbar, aber in vielerlei Hinsicht schwierig.

Gleichzeitig merke ich auch, dass ich schon ein bisschen müde werde. Wie hat es im Frühling geheißen, ein Marathon steht uns bevor? Scheint ganz so zu sein. Und ich denke, ich bin nicht alleine mit meiner Sehnsucht nach einer gewissen Normalität.

 

Was das überhaupt ist? Manchmal kommt es mir so vor, als wäre die Normalität etwas über das man sich unterhält wie alte Bauern über das Wetter früher, das viel berechenbarer - normaler - gewesen ist.

 

Ich muss gestehen, ich hab den Blog jetzt recht lang liegen gelassen, weil mir nichts Gescheites eingefallen ist. Ob das hier jetzt besser ist, sei mal dahin gestellt, aber ich hatte das Gefühl, ich sollte mal wieder ein paar Gedanken teilen.

 

Das mit der Themenfindung ist so eine Sache: am Anfang war alles aufregend und neu, es war wie ein Aufbruch in eine neue Zeit. Die Kirche wird digital und modern, wir erreichen unsere Gemeindeglieder gut über die unterschiedlichen digitalen Kanäle; wir sind kreativ und gehen neue Wege... darüber haben wir uns viele Gedanken gemacht im letzten dreiviertel Jahr. Gute Gedanken, sicher auch weniger gute, aber insgesamt war das schon ein guter Prozess, der noch weitergehen muss unbedingt. (Verwiesen sein hier auf folgenden Blog zum Thema: wasistkirche.wordpress.com)

Das Thema der Krise ist auch omnipräsent, natürlich. Die sozialen Verlierer werden noch mehr abgehängt, Gesellschaften driften auseinander, Vereinsamung nimmt zu. Schön finde ich, dass offenbar Scheidungen nicht wesentlich zugenommen haben, das ist doch einmal eine gute Nachricht. Aber insgesamt ist es eine Belastungs- und Bewährungsprobe für unsere Gesellschaften und Gemeinschaften und - eh klar - auch für jede*n einzelnen von uns.

 

Außerdem geht mir dir Kirche ab. Nämlich die Kirche, wie sie vorher war. Vor Ort. Mit viel zu seichtem Kaffee nach dem Gottesdienst, wunderbaren Kuchen und den vielen lieben Menschen, die so eine Kirche ausmachen und zu diesem segensvollen Ort werden lassen.

 

Mit diesem schönen Bild im Kopf, mit dem Blick nach vorne gerichtet, hin zur Hoffnung, schaff ich auch noch eine Zeit. Und das passt ja gut zum Kirchenjahr, das an diesem Sonntag zu Ende geht, an dem wir den Blick ebenfalls nach vorne richten, auf die Ewigkeit hin:

„Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“.

Auch wenn ich mich jetzt noch müde fühle, Angst habe und unsicher bin - Hoffnung gibts immer.

 

Ich tröste mich derweil mit alten Keksen aus dem Kirchenkaffee-Vorrat und dem Gedanken, dass wir am 3.Juni 2021 ein großes Fest hier in Steyr feiern werden!